10. Treffen der PSG-Frauengruppe in der Diözese Trier

Jubiläumsfeier auf der Marienburg

Bullay/Marienburg.

Unter Einschluss des St. Georg-Tages (23. April) feierte die Frauengruppe der St. Georgspfadfinderinnen im Bistum Trier in der Jugendbildungsstätte Marienburg bei Bullay ihr 10. Jahrestreffen. Die rund 40 Frauen hatten sich 2007 zusammengeschlossen, um die pfadfinderischen Ideale weiter zu pflegen. Das Jubiläumstreffen war geprägt vom Miteinander der Generationen. Im Blickpunkt standen zwei Frauen, die für die Pfadfinderinnen zum Vorbild wurden. Änne Meier aus Baltersweiler als mutige Widerstandskämpferin gegen das Nazi-Regime, die im Frauen-KZ Ravensbrück inhaftiert war, und die ebenso engagierte Pfadfinderin Magdalena Röser aus Saarbrücken-Burbach, die Kontakte zu Widerstandskreisen pflegte und nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Änne Meier am Aufbau der katholischen Friedensbewegung Pax Christi beteiligt war. Als „Mutter Röser“ war sie eine kluge Ratgeberin für die nachwachsenden Generationen und wurde Ehrenvorsitzende der Frauengruppe. Sie starb 2015 im Alter von 99 Jahren. Änne Meier war 1989 im Alter von 93 Jahren gestorben.

 

Wort-Gottes-Feier in der Burgkapelle

 

Der Kurat der Frauengruppe, Hans Jürgen Birringer, stellte eine Wort- Gottes-Feier nach dem Jona-Gottesdienst-Modell vor, der katholischen Variante des evangelischen Thomas-Gottesdienstes. Das Evangelium vom Emmaus-Weg ließ das zweifelnde Fragen und Suchen der Jünger lebendig werden, ebenso wie das staunende Erkennen im Glauben. Die Berichte von drei Frauen waren ein berührender Spiegel für das Motto des Tages: „Ich wählt als Weg durchs Leben den Pfadfinderpfad.“ Die Frauen berichteten, wie sie als Georgspfadfinderinnen für ihr Leben geprägt wurden: Verantwortung übernehmen für sich und andere, allzeit bereit zur guten Tat, immer wieder mit einem „brennenden Herzen“ mutig und beständig nach dem großen Ziel zu streben, welches der Pfadfindergründer Baden Powell einmal so formulierte: „Versuche, die Welt etwas besser zu verlassen, als Du sie vorgefunden hast.“ Das meditative Durchschreiten des Kirchenraumes wirkte vertiefend. Die großen Fürbitten griffen alle Anliegen auf. „Vater Unser“ und Glaubensbekenntnis wurden zum Impuls. Vertraute und neue Lieder wie „Es gibt immer einen Weg“, gaben Ansporn. Befreiend für die Teilnehmer war die Möglichkeit, einen Stein auf den Altar zu legen „als Symbol für das, was uns beschwert“.

 

Abschließender Höhepunkt des Jubiläumstreffens war eine Feierstunde im Festsaal der Marienburg, die von Christa Altmeier-Kuss moderiert wurde. In der Festansprache erinnerte die Diözesan-Bildungsreferentin der PSG, Mona Neumann-Biewen, an den Start der Frauengruppe im Jahr 2007 mit „Ehemaligen, die keine Ehemaligen mehr sein wollten“, sondern Kämpferinnen für die Ideale der Pfadfinderinnenschaft St. Georg.“

 

Einmal Pfadfinderin, immer Pfadfinderin

 

Neumann-Biewen rief die Pfadfinderinnen dazu auf, sich an ihre Wurzeln zu erinnern mit dem Lebensmotto „Einmal Pfadfinderin, immer Pfadfinderin“. Im Rahmen einer kleinen Umfrage unter den Teilnehmerinnen, welche Bedeutung die Frauengruppe für sie persönlich habe, sagte Erika Naumann, Saarbrücken, die soziale Einstellung sei für sie sehr wichtig. Sie sei noch immer glücklich, Pfadfinderin zu sein. Gertrud Scherf-Specht, Mayen, betonte, für sie sei die Gruppe Forum zum Austausch in schwierigen Lebenslagen. Die Freude am Singen teile sie mit allen. Waltraud Sühling, Euskichen, bekannte, sie fühle sich durch die starken Frauen, die sie in ihrer positiven Grundhaltung erlebe, gestützt. „Ich erfahre so viel für mein Tun und meinen Einsatz.“, unterstrich sie

Als Geschenk des PSG-Diözesanverbandes übergab die Vorsitzende Antonia Gerharz für jedes Mitglied der Frauengruppe ein Halstuch der deutschen Pfadfinderverbände als Zeichen der Verbundenheit. In ihrem Grußwort sagte sie weiter: „Wir freuen uns, dass es Euch gibt. Eure Gedanken und Gebete sind sehr wertvoll für uns.“

Elisabeth Blum aus dem PSG-Diözesanbüro wurde anlässlich ihres 25-jährigen Dienstjubiläums für ihren tatkräftigen Einsatz mit einem Geschenk geehrt. Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde durch Margit Birringer-Waldorf (Cembalo) und Peter Haßelbeck (Violine), welche die Sonata F-Dur von Georg Friedrich Händel in meisterlicher Perfektion darboten und das Publikum begeisterten. Der geistliche Leiter der Bildungsstätte, Jugendpfarrer Jan Lehmann, betonte, dass die Marienburg trotz Sparmaßnahmen Heimat für die katholischen Jugendverbände bleiben werde. Das vielgestaltige Programm des Treffens umfasste auch eine Schiffsfahrt auf der Mosel und den Besuch des Zeltplatzes „Bärenhalde“ bei Bernkastel, mit dem die Pfadfinderinnen viele Erinnerungen verbinden. Hier wurde das PSG-Banner gehisst. Einige Männer hatten eine Grill-Mahlzeit vorbereitet. Agnes Britz, Limbach, schlug mit afrikanischen Engelsfiguren aus Kamerun den Bogen zu weltweiter Solidarität.

Um die Erinnerungen noch erlebbarer zu machen, schaut doch mal hier in der Fotogalerie vorbei.

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